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Billie Jean King Cup

Billie Jean King Cup: Mit dem stärksten Team in die Mammutaufgabe Ukraine

Sinja Kraus, Tamira Paszek, Tamara Kostic und Julia Grabher bilden Österreichs Team.
Verfasst von: Manuel Wachta, 18.10.2024
© GEPA pictures / SpotOne
Von links nach rechts: Sinja Kraus, Julia Grabher, Tamira Paszek, Tamara Kostic.

Es herrscht Klarheit: Über vier Wochen vor der Play-off-Begegnung gegen die Ukraine um einen Platz in der Qualifikationsrunde zu den Billie Jean King Cup Finals 2025 hat Marion Maruska am Freitag ihre vorläufige Nominierung offiziell bekanntgegeben. Die ÖTV-Sportkoordinatorin und -Billie-Jean-King-Cup-Teamkapitänin kann aus dem Vollen schöpfen und mit dem stärksten Team in die Mammutaufgabe gehen. Denn die vier nach Ranking besten heimischen Spielerinnen bilden Österreichs Auswahl für den am 16./17. November auf neutralem Boden in McKinney im US-Bundesstaat Texas ausgetragenen Länderkampf: Sinja Kraus (WTA 209), Tamira Paszek (WTA 360), Tamara Kostic (WTA 484) und Julia Grabher (WTA 577). Auf eine fünfte Spielerin wird Maruska verzichten – „auch deshalb, weil es vor Ort wieder nur einen Trainingsplatz gibt, und da ist es mit vier Spielerinnen schlicht einfacher. Zudem müssen wir im Gegensatz zum Frühjahr lediglich einen Länderkampf über zwei Tage bestreiten – das ist physisch natürlich weit weniger herausfordernd. Ich kann aber immer noch bis zu zwei Spielerinnen nachnominieren.“

Maruska zeigte sich ob der vorgenommenen Nominierung erfreut: „Alle Vier haben immer wieder betont, wie gerne sie für Österreich spielen. Ich freue mich, dass alle zugesagt haben und wir in Vollbesetzung spielen können.“ Die Ukraine ließ sich indes noch nicht in die Karten blicken, deren vorläufiges Aufgebot wird der ITF erst mit Ablauf der Frist am Freitagnachmittag bekanntgegeben. „Wir müssen uns darauf einstellen, dass wir sehr, sehr starke Gegnerinnen haben werden. Die Ukraine besitzt einfach sowohl im Einzel als auch im Doppel sehr viele gute Spielerinnen, Lyudmyla Kichenok ist gar die Nummer drei der Welt im Doppel, frischgebackene US-Open-Siegerin und Australian-Open-Finalistin“, erklärte Maruska. Im Single kann die Ukraine vier Akteurinnen unter den besten 55 der Welt vorweisen: Marta Kostyuk (WTA 17), die Ex-Weltranglistendritte Elina Monfils (WTA 25; vormals Svitolina), Dayana Yastremska (WTA 36) und Anhelina Kalinina (WTA 55).  „Das wird natürlich eine sehr schwierige Aufgabe, das muss man sagen. Aber wir sind guter Dinge, dass wir mit dem besten Team anreisen und die Ukraine fordern können.“

Die Wahrscheinlichkeit, dass die ÖTV-Damen ihre klar favorisierten Gegnerinnen fordern können, ist indes weiter gestiegen. Denn die Ukraine überraschte am Freitagnachmittag bei der vorläufigen Nominierung: Monfils, Yastremska und Kalinina finden sich zunächst nicht im Aufgebot. Dieses bilden Kostyuk, die Ex-Weltranglisten-23. Lesia Tsurenko (WTA 101), die Ex-Weltranglisten-103. Katarina Zavatska (WTA 197) und nicht etwa Lyudmyla Kichenok, sondern deren Zwillingsschwester Nadiia Kichenok, die derzeitige Nummer 41 der Welt im Doppel.

Kein Vergleich zu den USA: „Die Ukraine ist jedenfalls schlagbarer“

Die ÖTV-Damen hatten zuletzt vor zwei Jahren, erstmals im neuen Modus, den Sprung in die Qualifikationsrunde geschafft, dort war jedoch am 14./15. April 2023 gegen die US-Übermacht beim 0:4 nichts zu holen gewesen. Durch die so unglückliche 2:3-Niederlage gegen Mexiko vor knapp einem Jahr stieg man wieder in die Europa/Afrika-Gruppe I ab – um sich hier mit einem sensationellen zweiten Platz unter zwölf starken Nationen gleich die nächste Chance auf die Qualifikationsrunde zum Finalturnier zu erarbeiten. Gespielt wird zum zweiten Mal binnen eineinhalb Jahren in den USA, im Gegensatz zum Duell mit den US-Ladies um Jessica Pegula (damals WTA 3) und Coco Gauff (damals WTA 6) sieht Maruska gegen die Ukraine aber mehr Land für ihr Team: „Da ist schon ein Unterschied, ob jemand Top Ten ist oder Top 50. Viel leichter ist diese Aufgabe wahrscheinlich nicht, aber die Ukraine ist jedenfalls schlagbarer. Die USA waren wirklich ein Mega-Goliath. Ich denke schon, dass unsere Mädels der Ukraine alles abverlangen können und wir da mehr Chancen haben. Es kommt aber auch darauf an, wer dann letztlich spielt.“

In Summe sehr positiv registriert hat Maruska die letzten Ergebnisse ihrer Spielerinnen, insbesondere jene von Kraus und Grabher, die beide nach Handgelenksoperationen auf dem Weg zu alter Stärke scheinen: „Das freut mich wirklich extrem. Es ist nach so einer Verletzung wahnsinnig schwer, wieder zurückzukommen. Hut ab auch vor Sinja, die fast drei Monate ausgefallen ist und dann eigentlich von Beginn weg ihre Ergebnisse wieder abgeliefert und drei Turniere in zwei Monaten gewonnen hat. Und auch Tamira hat dort und da immer wieder gute Resultate eingefahren und ist auf Hardcourt eine sehr starke Spielerin.“ Los geht’s für Österreichs Nationalmannschaft bereits am 10. November mit dem Abflug: „Es ist doch ein relativ weiter Weg nach McKinney. So haben wir fünf volle Vorbereitungstage vor Ort. Wir werden am Sonntagnachmittag ankommen, am Montag ins Training starten und haben dadurch auch genug Zeit, um uns an die Zeitumstellung zu gewöhnen, uns zu akklimatisieren und Topleistungen abrufen zu können.“

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