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ITF Anapoima: Kraus erkämpft sich Chance auf den größten Karrieretitel

Die ÖTV-Hoffnung steht beim ITF-W40-Sandplatzturnier in Kolumbien im Endspiel. Nach Matchball ihrer Gegnerin.
Verfasst von: Manuel Wachta, 18.03.2023
© | GEPA pictures/ Manfred Binder
Sinja Kraus

2018 und 2021 hatte sie jeweils ein 15.000-US-Dollar-Turnier gewonnen, im Vorjahr ihre ersten zwei ITF-W25-Events. Nun erhält Sinja Kraus die Chance auf ihren bisher größten Karrieretitel: Die 20-Jährige hat beim ITF-W40-Sandplatzturnier in Anapoima das Finale erreicht. Nach zwei Zweisatz-Siegen zu Turnierbeginn musste die Wienerin (WTA 219) so wie im Viertelfinale einen Satzrückstand umdrehen, konnte sich aber auch im Halbfinale gegen die sechstgereihte Französin Carole Monnet (WTA 188) letztlich behaupten. Dabei hatte ihre Kontrahentin im zehnten Game des dritten Satzes gar einen Matchball, schlug in diesem Moment jedoch einen Doppelfehler. Kraus kämpfte sich am Ende zu einem 1:6, 6:4, 7:5, nach 2:07 Stunden Spielzeit. Im Titelkampf steht ihr nun die von der Papierform her schwerstmögliche Aufgabe bevor: Sie trifft am Sonntag um 16:30 Uhr nach MEZ auf die topgesetzte Niederländerin Arantxa Rus (WTA 130). Die Ex-Weltranglisten-61. hat in ihren vier Matches in Kolumbien bisher noch keinen Satz abgegeben.

Gute Vorbereitung setzt dem Tief ein Ende

Kraus hatte zuletzt eine Ergebniskrise durchlebt, seit Österreichs überraschendem Coup im Billie Jean King Cup gegen Lettland im November in Schwechat kein Einzelspiel mehr gewonnen. Seit ihrem Finaleinzug beim ITF-W60-Event in Collonge-Bellerive von Anfang September 2022 hatte sie kein Halbfinale mehr auf der Tour erreicht. Wie sie dieses Tief nun überwinden konnte? „Ich habe auf jeden Fall hart trainiert“, erzählte sie gegenüber dem ÖTV. „Ich habe mich so ungefähr zwei Wochen zuhause auf Sand vorbereitet, dann bin ich mit ‚Meli’ (ÖTV-Teamkollegin Melanie Klaffner; Anmerkung) schon ein wenig früher nach Kolumbien gereist, und wir haben hier noch ein paar Tage trainiert, ehe das Turnier angefangen hat. Ich fühle mich sehr, sehr wohl hier, freue mich, auch endlich wieder auf Sand zu spielen – es passt einfach alles ganz gut.“ Sie habe bis dato „jedes Match ganz gut gespielt. Das erste Match war sehr, sehr gut, da war ich auch selbst so ein bisschen überrascht von mir, weil ich jetzt doch einige Matches hintereinander verloren hatte und das natürlich nicht immer einfach für den Kopf ist. Aber ich habe mich wie gesagt eben gut vorbereitet gefühlt, deswegen hat es auch dann so gut geklappt.“

Auch das Achtelfinalmatch „war super. Im Viertel- und Halbfinale hatte ich ein bisschen Startschwierigkeiten, habe auch sehr taffe Gegnerinnen gehabt, die sehr zäh spielen, viele Bälle zurückbringen und gegen die es lange Ballwechsel gab, wo ich wirklich sehr geduldig spielen musste. Darauf musste ich mich erst mal einstellen.“ Das gelang ihr im Endeffekt jedoch. Kraus kämpfte sich gegen Monnet gar nach einem 3:5-Rückstand im Entscheidungssatz zurück, „und nach ihrem Matchball habe ich richtig gut gespielt.“ Die zwei vorangegangenen Vergleiche mit der Französin hatte sie beide verloren, „aber das eine Mal war ja auch schon vor vier Jahren, das andere Mal in Dubai Ende des Vorjahres auf Hartplatz, wo ich mich nicht ganz so wohlgefühlt habe. Das war heute auf jeden Fall ein sehr taffes Match, und ich freue mich, dass ich das gewonnen habe, auch mental tut das sehr, sehr gut.“ Mit Finalgegnerin Rus hat sie sich bislang noch nicht duelliert, „aber ich gehe jetzt jedenfalls mit sehr viel Freude und Motivation ins Endspiel. Ich freue mich darauf, gegen eine sehr, sehr gute, erfahrene Spielerin zu spielen – eine Linkshänderin, wie meine erste Gegnerin beim Turnier“, wusste Kraus Bescheid. „Ich werde wieder mein Bestes geben, und dann schauen wir, wie’s ausgeht.“ Im WTA-Ranking ist ihr jedenfalls ein schöner Sprung nach vorne sicher. Mit den eroberten 42 WTA-Punkten könnte sie ihr bisheriges Career High von Platz 192 einstellen, ein Finalsieg brächte sie auf Rang 175.

Hier alle Ergebnisse des ITF-W40-Turniers in Anapoima.

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